Die Paywall für Content Creatoren

In den relativen Anfängen des Internets, also um 2002 herum, gab es im Fernsehen taffe Werbesprüche wie “geiz ist geil” oder “wie hassen teuer”. Das bezog sich natürlich auf Produkte und weniger auf Dienstleistungen. Zu seiner Zeit wollten die Konsumenten überall sparen und geiz war Inn. Nun, kein Wunder, denn die Werbung machte es ihnen ja irgendwie vor. Wer kann es ihnen übel nehmen? Diese Mentalität machte natürlich vor dem Internet keinen Halt, so wurden fleißig kostenlos, aber dennoch illegal, MP3-Songs und Videos gedownloadet, geteilt und verbreitet. Warum sollte man dafür etwas bezahlen? So war jedenfalls der Tenor der damaligen Zeit.

Auch viele Jahre später hat sich an dieser Einstellung nicht sehr viel geändert. Das Internet wurde in seiner Form größer und erwachsener. Die angebotenen Dienstleistungen nahmen stetig zu und mittlerweile ist das heutige Internet natürlich aus dem Alltagsleben nicht mehr wegzudenken. Im Gegenteil, das Angebot wächst immer weiter und ganz verschiedene Formen der digitalen Dienstleistungen drängen auf dem Markt. Unter diesen Serviceleistungen verbirgt sich zum Beispiel der altbewährte gute Journalismus in jeder erdenklicher Form. Als klassischer Nachrichtendienst, Wetter, Informationen und Recherchen. Aber auch Blogs und Streamingdienste. Unter diesen tummeln sich natürlich auch die Content Creatoren, die ihren Zuschauern und Konsumenten ihre Inhalte und Werke präsentieren möchten. Während das Internet erwachsen geworden ist, hat sich die Einstellung der Konsumenten aber nur unwesentlich geändert. Viele wollen nach wie vor alles kostenlos und ohne jegliches Preisschild konsumieren. Und zur aller Ehrlichkeit muss ich einfach erwähnen, dass ich auch zu dieser Kategorie Konsument gehöre, der eigentlich für Dienstleistungen im Internet am bestens nichts bezahlen möchte, ausgenommen mal YouTube Premium als Beispiel.

Das große “Aber”: Die Nachrichtenseiten und Content Creatoren möchten natürlich auch von etwas leben und für ihr Werk Geld verdienen. Die Finanzierung gelingt teils durch Werbung und Reklame. Im Internet ist dieses aber sehr leicht umgänglich, zum Beispiel mit uBlock Origin. Welches ich selbst auch verwende und im Internet überhaupt keine Werbung mehr sehe. Wie also sollen diese Dienste dann überhaupt Geld verdienen? Nun, das Zauberwort lautet wohl bezahlte Inhalte! Diese Bezahlinhalte verbergen sich meistens hinter Abos, die die Kunden aber nicht gerne mögen und eher meiden. Sinnvoller wäre da eine Paywall für Einmalzahlung, die die Kunden schon viel eher akzeptieren und für guten Content mit Mehrwert bereit sind Geld auszugeben.

So eine Paywall kann man sicherlich auch selbst gestalten und in seine Webseite integrieren. Eine große Hürde für diese eigenständige Integration auf seiner Plattform ist nicht vorhanden, aber man hat eben entsprechenden Aufwand diesen zu betreiben. Man kann aber auch ein Content Media Network diese Aufgabe überlassen und seine Angebote/Werke hinter eine Paywall absichern bzw. verstecken. Da ist gewiss einfacher, aber man teilt sich dann die Einnahmen mit diesem Media Netzwerk. Das sollte kein Geheimnis sein. Hier muss man gründlich abwägen, ob man das auch möchte und wie sinnvoll das ist. Ich persönlich jedenfalls meide jegliche Werbung und jeglichen Bezahlinhalt, es sei denn, dieser ist von so großen Mehrwert, dass ich gar keine andere Alternative habe. Fakt ist aber auch, dass es im Internet genug “Ausweichmöglichkeiten” und Alternativen gibt, eben nicht durch bezahlte Inhalte Geld ausgeben zu müssen…

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Bildtitel: pixabay.com

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